24.02.2017

Merzener Wehr auch außerhalb des Ortes sofort zu Stelle

Foto: Christian Geers
Foto: Christian Geers

Merzen. Die Mitglieder der Feuerwehr Merzen sind rund um die Uhr im Dienst, auch außerhalb der eigenen Grenzen und manchmal auch ganz spontan.

 

Ortsbrandmeister Martin Kornhage erinnerte in der Jahreshauptversammlung in Wort und Bild an die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres.
Rückblick: Zwei Großbrände forderten die Wehr besonders heraus, ansonsten gab der Bericht einen Überblick über typische Einsätze: Sie löschten brennende Strohfelder und einen Traktor, waren auch bei einem Waldbrand im Ankumer Ortsteil Westerholte vor Ort und bei einer Verpuffung in einem Schweinestall dabei. Besonders kurios und ungewöhnlich: Auch eine Palette Heu, das sich auf dem Gelände eines „Grünen Marktes“ selbst entzündet hatte, sowie einen brennenden Baum, in den der Blitz während eines Sommergewitters eingeschlagen hatte, löschten sie routiniert. Bei den Hilfeleistungen forderten zwei tödliche Verkehrsunfälle und der Absturz eines Segelflugzeuges zwischen Ueffeln und Merzen die Mitglieder besonders. Kanalspülen, Sturmschäden und Ölspuren beseitigen komplettierten die Auflistung. Und spontan sind die Merzener auch: Als eine Abordnung mit einem Feuerwehrwagen auf dem Weg nach Garrel war, bat sie die Polizei unterwegs um Amtshilfe: Sie sicherten für eine halbe Stunde einen Verkehrsunfall ab.

 

Statistik: 67 Mitglieder zählt die Feuerwehr Merzen. 45-mal rückte die Feuerwehr zu Einsätzen aus, zu 13 Bränden und 32 Hilfeleistungen und weiteren vier Alarmübungen. 5350 Stunden, so berichtete der Ortsbrandmeister Martin Kornhage, seien ehrenamtlich geleistet worden. Der Großteil entfalle auf die Gruppendienste, gefolgt von Lehrgängen, Hilfeleistungen und Brandeinsätzen.

 

Wahlen: Bei den anstehenden Neuwahlen zum Ortskommando setzen die bisherigen Amtsinhaber ihre Arbeit fort. Einstimmig wiedergewählt wurden Kassierer Wilfried Hesselbrock, Gruppenführer Thomas Menke, Atemschutzgerätewart Christian Pöttker und Gerätewart Reinhard Wehlage. Den Festausschuss bilden Tobias von der Haar, Markus Bokeloh und Lukas Gülker.

 

Feuerwehrhaus wird um Umkleide und Werkstatt erweitert

 

Grußworte: Von einer „eindrucksvollen Darstellung“ sprach Neuenkirchens Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay. Sie dankte für die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr, gerade die Einsätze, bei denen Menschen als Opfer beteiligt gewesen seien, forderten die Mitglieder körperlich und seelisch. „2017 wird für die Feuerwehr Merzen ein besonderes Jahr“, sagte die Verwaltungschefin mit Blick auf die geplante Erweiterung des Feuerwehrhauses. Geplant ist nach ihren Worten ein Anbau an die Fahrzeughalle, in der die Umkleidekabinen für Männer und Frauen sowie eine kleine Werkstatt vorgesehen sind. Die Kosten bezifferte sie auf rund 250 000 Euro. „Diese Investition dient der Sicherheit und auch dem Wohlbefinden“, stellte sie klar. Künftig könnten sich die Mitglieder bei Einsätzen in einer von der Fahrzeughalle abgetrennten Umkleide umziehen. Gemeindebrandmeister Herbert Kempe freute sich über insgesamt 183 Mitglieder in den drei Feuerwehren der Samtgemeinde Neuenkirchen, von denen 145 im aktiven Dienst seien, ein Plus von zehn Köpfen im Vergleich zu 2015. 24 Brände galt es 2016 in Merzen, Neuenkirchen und Voltlage zu löschen, zwei mehr als 2015. Hinzu kommen 102 Hilfeleistungen (2015: 116).


Schröder: Investition ist geboten und angemessen

 

Merzens Bürgermeister Gregor Schröder hielt die geplante Investition in das Feuerwehrhaus für geboten und angemessen. „So gibt es überall einen einheitlichen Standard.“ Die Einsätze zeigten zudem, dass die Anforderungen es notwendig machten, „technisch auf dem Laufenden zu sein“. Die gute Zusammenarbeit der Wehren untereinander hoben auch Neuenkirchens Ortsbrandmeister Berno Vorndieke und Voltlages stellvertretender Feuerwehrchef Frank Pohlmann hervor.

 

Termine: Die Samtgemeindeübung wird 2017 in Merzen ausgerichtet, der Verbandstag des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück findet am Freitag, 11. August, in Engter statt.

 

Text: www.noz.de

Foto: Christian Geers

11.01.2017

Merzener und Ankumer Wehr gestalten Radiosendung

Foto: NDR
Foto: NDR

Merzen/Ankum. Viel zu erzählen gab es am 11. Januar in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Martin Kornhage, Karl-Heinz Kenning und Marius Berling unterhielten sich mit Moderator Michael Thürnau über die Freundschaft der Freiwilligen Feuerwehren Merzen und Ankum, die immerhin schon seit 1966 besteht.

 

Ortsbrandmeister Martin Kornhage aus Merzen erzählte in der Radiosendung von einem Großbrand vor mehr als 50 Jahren, bei dem die Merzener Unterstützung von der Feuerwehr Ankum bekamen. Doch nicht nur bei ernsten Löscharbeiten wollten sie sich nach diesem Einsatz treffen. Die Freundschaft wurde bei einem gemeinsamen Fußballspiel besiegelt.

 

Merzen verfügt heute über 60 Feuerwehrmänner, Ankum über 70. Wenn beispielsweise Fragen auftauchen oder neue Geräte angeschafft werden, dann tauschen sich die beiden Wehren aus. Das galt auch für den Besuch in der „Plattenkiste“.

 

Auch Papa und Opa bei der Feuerwehr

 

Der 28-jährige Marius Berling berichtete im Gespräch im Studio im NDR-Landesfunkhaus, wie in seiner Familie die Feuerwehr Ankum quasi zum Erbe gehört. Einer seiner Vorfahren war Mitbegründer, auch sein Vater und Großvater gehören zur Feuerwehr Ankum. Marius Berling war schon bei Verkehrsunfällen dabei, die zum Glück nicht mehr so häufig sind wie anfangs, aber auch bei größeren Bränden, denn die Feuerwehr Ankum verfügt über eine Drehleiter.

 

Früher mehr geschwitzt

 

Ebenfalls aus Merzen kommt Karl-Heinz Kenning. Er beschrieb das 50-jährige Jubiläum, das groß im Stil der 1960er-Jahre gefeiert wurde: Bunte Farben, bunte Kleider, geschminkt, passende Musik. Alle fünf Jahren richten die Wehren abwechselnd eine Party aus. Zur 50-Jahr-Feier fiel alles etwas größer aus. Aus den 1960er Jahren, als die Freundschaft der beiden Wehren begründet wurde, sind noch Geräte vorhanden, aber heute natürlich museumsreif. „Die Leute mussten damals ein bisschen mehr schwitzen als heute, aber das Feuer hat man auch aus bekommen“, erklärte Kenning mit einem Lächeln.

 

Besuch bei der Berufsfeuerwehr Hannover

 

Voll wurde es überraschend auch in der NDR-Kantine, wo nicht nur die drei Gäste auftauchten. Denn sie haben noch mehr vor an diesem Mittwoch: Am Nachmittag ging es für insgesamt 20 Feuerwehrleute der beiden Wehren zur Besichtigung zur Berufsfeuerwehr Hannover.

 

Text: www.noz.de

Fotos: NDR